Freitag, 11. Juli 2014

Die gebrüder Hencke

 Joachim Hencke


Joachim Hencke, die einzige zentrale Figur, die während der Romanhandlung nicht mehr lebt, ist Fabers ehemaliger Zürcher Studienfreund aus Düsseldorf. Für Walter war er „mein einziger wirklicher Freund“. Als Mediziner im Staatsexamen beriet Joachim Walter wegen des geplanten Schwangerschaftsabbruchs bei Hanna. Dabei äußerte überhaupt keine Bedenken. Weder juristische noch medizienische, doch bestärkte er später Hanna bei ihrem Wunsch, das Kind auszutragen, und heiratete sie nach ihrer Trennung von Walter. Hannas alleiniger Besitzanspruch auf das Kind und ihre Sterilisation führten zur Scheidung. In einer Kurzschlusshandlung meldete sich Joachim freiwillig zur Wehrmacht, geriet in Kriegsgefangenschaft und kehrte nach dem Krieg nach Düsseldorf zurück.
Wie Faber hat auch Joachim einen rationalen Zugang zur Welt, versucht die Probleme mit dem Verstand zu lösen und spielt wie dieser Schach.Wie Walter, ist er geprägt vom Glauben an die Überlegenheit des technischen Systems. So opfert er nach der gescheiterten Ehe sein Leben einer fixen Idee, der „Zukunft der deutschen Zigarre“ in den Plantagen Guatemalas. Auch als er keine Perspektive mehr sieht als sich in der Baracke zu erhängen, inszeniert er seinen Suizid derart, dass er in seiner Anführerrolle für die Indios durch ein Fenster der Baracke sichtbar bleibt. Indem er so den Betrieb der Plantage bis zur Ablösung durch seinen Bruder aufrechterhält, versucht Joachim laut Manfred Leber über seinen Tod hinaus zu planen und zu wirken.



Herbert Hencke

Herbert Hencke, der zufällige Sitznachbar auf Walters Flug mit der Super Constellation, stellt sich als jüngerer Bruder seines Jugendfreunds Joachim heraus. Er stellt das Verbindungsglied von Walter zu seiner Vergangenheit mit Hanna her. Für Faber vermittelt Herbert zu Beginn das Bild des aufstrebenden Deutschen zur Zeit des Wirtschaftswunders, der sich um internationalen Anschluss bemüht und die Zeit des Nationalsozialismus zu verdrängen versucht. Erst der Suizid seines Bruders erschüttert ihn, und er bleibt an dessen Stelle auf der Hencke-Bosch-Plantage zurück. Als Faber ihn nach zwei Monaten erneut aufsucht, ist „Herbert wie ein Indio“ geworden. In gleicher Weise von der Natur und vom Gleichmut der Indios überwältigt wie zuvor sein Bruder, nimmt er dennoch einen anderen Weg: statt Joachims Flucht aus dem Dasein passt sich Herbert dem Leben auf der Plantage an, ergibt sich fatalistisch in sein Schicksal, resigniert und entwickelt keine Zukunftsperspektive mehr. Von der Hencke-Bosch GmbH ist er längst aufgegeben worden.




Quelle: Wikipedia 

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